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Dacia Logan beim 24h-Rennen Nürburgring: der „Sieger der Herzen“

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Der Dacia Logan spielte beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Kampf um den Gesamtsieg zwar keine Rolle, dennoch eroberte der Rennwagen des Teams Ollis Garage die Herzen der Fans im Sturm: Oliver Kriese, Jürgen Bussmann, Michael Lachmayer und Misha Charoudin lebten ihren Traum und verdienten sich die Anerkennung der Profis. Eine Wiederholung des Nordschleifen-Abenteuers ist nicht ausgeschlossen.

Jürgen Bussmann kann das Erlebnis noch immer kaum fassen. „Für uns war es einfach mega“, schwärmt der Fahrer und Team-Manager in Personalunion. „Wir haben seit 2014 darauf hingearbeitet, bei dieser Motorsport-Veranstaltung an den Start gehen zu können. Jetzt hat es geklappt. Das war eine einzigartige Woche für alle von uns.“

Dacia Logan beim 24h-Rennen am Nürburgring: Der Weg war ein steiniger

Einfach eine Rennlizenz bestellen, das Anmeldeformular ausfüllen, das Nenngeld überweisen und das Auto volltanken: So leicht ist der Weg zum 24h-Event auf der schwierigsten aller Rennstrecken nicht. Das mussten auch die Jungs und Mädels vom Team Ollis Garage aus Münster erfahren. Der Langstreckenklassiker auf der über 25 Kilometer langen Kombination aus dem Grand Prix-Kurs des Nürburgrings und der geliebt-gefürchteten Nordschleife hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einem Spektakel für Breitensportler zu einer absoluten Profi-Veranstaltung gemausert.

Fahrzeuge wie der rund 165 PS starke Dacia Logan spielen im Feld der rund 120 Teilnehmer nur noch die Rolle des Underdogs. An der Spitze balgen sich in der Topklasse SP9 fast 40 siegfähige GT3-Boliden mit 500 PS und mehr um Platz eins – am Steuer nicht selten ehemalige Formel 1-Piloten und Le Mans-Gewinner, die im Kampf um Zehntelsekunden auf der Strecke keine Gefangenen nehmen. Dem muss sich auch das fahrerische Niveau des gesamten Starterfelds anpassen. Blutige Amateure haben da nichts mehr zu suchen.

Für Bussmann, Kriese und Co. bedeutete dies: Sie mussten erst einmal beweisen, dass sie in dieses hochperformante Umfeld passen. Auf der Nordschleife heißt das Zauberwort hierfür „Permit“ als Erlaubnis. Sie erhält nur, wer eine Internationale Rennlizenz besitzt – selbst die ist schon schwierig zu erwerben – und bei anderen Veranstaltungen erfolgreich bewiesen hat, dass er sich auf dem Traditionskurs ausreichend auskennt. Eine anspruchsvolle Aufgabe.

Auch die Vorbereitung des Dacia Logan verschlang enorm viel Zeit. Ohne weiteres hält selbst ein so robustes Fahrzeug wie der kleine Fronttriebler den Strapazen des Langstrecken-Marathons nicht stand. Seit 2017 arbeitete das Münsteraner Team konsequent daran, den Wagen vorzubereiten. Dazu gehörte zum Einen die vollständige Sicherheitsausrüstung, die höchste Anforderungen erfüllen muss – schließlich soll ja niemandem etwas passieren, falls mal etwas passiert.

Zum Anderen wollte Oliver Kriese ihn natürlich auch schneller zu machen – die serienmäßigen 66 kW (90 PS) wären für die Hatz zweimal rund um die Uhr doch etwas wenig gewesen. Mit den 121 kW (165 PS), die er schon bald aus einem 2,0 Liter großen Motor der Schwestermarke Renault schöpfen durfte, ging es deutlich flotter voran. Übrigens so gut, dass Ollis Team beim dritten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie sogar einen Klassensieg herausfahren konnte.

Schrauben bis zur letzten Sekunde: 24-Stunden-Spirit pur

Und dann: die große Herausforderung. „Wir haben die ganze Woche vor dem eigentlichen Start noch krass am Auto gearbeitet – das war absoluter 24-Stunden-Spirit!“, erzählt Bussmann und kommt direkt ins Schwärmen. „Wir haben uns die Box 14 mit einem Profi-Team geteilt, Mathol Racing. Deren Fahrern ist schon auf der Strecke aufgefallen, dass wir mit einem Problem bei der Abstimmung unseres neuen Fahrwerks kämpfen. Deswegen standen sie uns sofort mit Rat und Tat zur Seite und haben uns dabei sensationell unterstützt, das Set-up des Dacia noch einmal komplett umzubauen. Bis morgens um halb vier haben wir das ganze Auto von A nach B gedreht. Seither liegt der Dacia deutlich besser und lässt sich viel einfacher fahren!“

Das eigene Ziel hatten sich die 24-Stunden-Novizen realistisch gesteckt: „Wir wollten nur eins – ankommen, das Rennen beenden, das war uns am wichtigsten“, so Bussmann. „Darum haben wir dem Logan auch nicht zu viel zugemutet. Es hilft keinem, wenn wir Rekordzeiten fahren, um anschließend das Auto wegen dem höheren Verschleiß reparieren zu müssen. Daran haben wir uns gehalten und sind auch in den Trainings- und Qualifikationssitzungen nur unsere Pflichtrunden gefahren.“

Die Sorge, dass es auf der Strecke im Feld der regelmäßig von hinten heranrasenden Überschalljäger kritisch werden könnte, erwies sich als unbegründet. „Tatsächlich war das gar kein Problem“, freut sich Bussmann. „Es hat uns überrascht, wie sehr die viel schnelleren GT3-Autos doch auf uns aufgepasst und auch einmal kurz gewartet haben, wenn wir sie nicht sofort vorbeilassen konnten. Wir haben immer den Blick im Rückspiegel gehabt und rechtzeitig Blinker gesetzt, damit keine Missverständnisse entstehen. Es gab keine einzige schwierige Situation. Dafür haben wir auch von absoluten Profis viel Lob bekommen.“

Ein Wermutstropfen allerdings blieb: Das erhoffte Fahren bei Nacht fiel in der „Grünen Hölle“ ausgesprochen kurz aus – heftige Regenfälle gefolgt von dichtem Nebel machten am späten Abend einen Rennabbruch unvermeidlich, der Neustart konnte erst am Sonntag zur Mittagszeit erfolgen. „Das war natürlich ebenso schade wie die Tatsache, dass die Fans entlang der Nordschleife nicht wie sonst ihre Party feiern durften“, so Bussmann. Eine Lösung für das Dilemma hat er aber parat: „Dann müssen wir mit dem Dacia Logan im kommenden Jahr eben noch einmal antreten…“

24h Rennen

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(Stand 7/2021, Irrtümer vorbehalten)

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