Beim Gebrauchtwagenkauf sollten Autokäufer einige Tipps beherzigen, um ärgerliche Überraschungen zu vermeiden. Besondere Wachsamkeit gilt beim Thema Tachobetrug und Tachomanipulation. Denn laut ADAC wird hierzulande bei jedem dritten Gebrauchtwagen der Kilometerstand frisiert.1 Fällt der Betrug nicht auf, zahlen Käufer einen viel zu hohen Preis für den Gebrauchten. Und auch danach ergeben sich unter Umständen teure Folgeprobleme. Wir geben Tipps, wie Sie sich beim Gebrauchtwagenkauf vor Tachobetrug schützen können.
Die Zahl klingt unglaublich, ist aber leider bittere Realität: Durch Tachomanipulationen entsteht allein in Deutschland jedes Jahr ein Gesamtschaden von rund sechs Milliarden Euro.2 Schätzungen der Polizei zufolge werden jährlich an rund zwei Millionen Fahrzeugen die Tachostände „aufgehübscht“. Die Absicht dieser Machenschaften ist klar: Ein Gebrauchter mit weniger Kilometern auf der Uhr erzielt einen deutlich höheren Verkaufspreis – laut ADAC sind dies im Schnitt rund 3.000 Euro.1
Gebrauchtwagenkauf: Für Autokäufer birgt Tachobetrug gleich mehrere Risiken
Doch wie funktioniert der Tachobetrug an Gebrauchtwagen? Die Scharlatane verwenden hierzu spezielle Geräte, die mit wenigen Handgriffen an die Diagnosebuchse gestöpselt werden und deren Erwerb in Deutschland sogar legal ist.1 Die entsprechende Diagnosebuchse ist seit 2000 bei jedem Neuwagen Pflicht.2 Innerhalb weniger Sekunden lässt sich so der tatsächliche Kilometerstand auf jeden gewünschten Wert anpassen. Für Gebrauchtwagenkäufer ist diese Tachomanipulation nicht erkennbar. Kommt der Kauf zustande, zahlen sie somit einen viel zu hohen Preis.
Doch damit nicht genug. Der Tachobetrug kann für die Käufer auch danach noch weitere teure Folgekosten nach sich ziehen, wie ADAC-Experte Markus Sippl skizziert: „Wenn sie etwa meinen, dass der Zahnriemenwechsel laut Tachostand noch Zeit hat.“1 Der Leiter der ADAC Fahrzeugtechnik erklärt: „Wenn dann der Zahnriemen wegen nicht erkanntem Überschreiten des Wechsel-Intervalls reißt, kann dies schlimmstenfalls zu einem tausende Euro teuren Motorschaden führen.“1
Tachobetrug bei Gebrauchtwagen: So schützen Sie sich
Aber es gibt Mittel und Wege, wie Sie sich beim Gebrauchtwagenkauf vor Tachobetrug schützen und unliebsame Überraschungen vermeiden können. Der einfachste und sicherste Weg ist natürlich der Gang zum Dacia Händler. Denn dort können Sie sich darauf verlassen, dass Sie „ehrliche“ Autos für einen fairen Preis erhalten. Alle Gebrauchtwagen von Dacia sind geprüft und in einem technisch einwandfreien Zustand.
Sollten Sie Ihren Wunschgebrauchten dennoch woanders finden, seien Sie auf jeden Fall wachsam. Ein wichtiges Indiz für die tatsächliche Laufleistung eines Fahrzeugs ist das Service-Heft. Hier sollten alle Inspektionen und Services mit Datum, Kilometerstand und Stempel der jeweiligen Werkstatt dokumentiert sein. Erkennen Sie hier Unstimmigkeiten, ist Vorsicht geboten.
Darüber hinaus sollten Sie sich Reparaturrechnungen und die Berichte über Abgas- und Hauptuntersuchung zeigen lassen. Auch die Hinweisschilder oder Aufkleber im Motorraum, die darüber informieren, wann der nächste Ölwechsel fällig ist, können ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Tachomanipulation sein. Der ADAC rät: „So ist ein Ölwechsel spätestens nach 40.000 km fällig. Wenn also ein Auto angeblich erst 100.000 km auf der Uhr hat und der nächste Ölwechsel bei 180.000 km fällig ist, stimmt etwas nicht.“
Falls Ihnen beim Gebrauchtwagenkauf etwas spanisch vorkommt, kontaktieren Sie nach Möglichkeit den Vorbesitzer des Fahrzeugs. Dieser müsste in der Zulassungsbescheinigung Teil II – also dem Fahrzeugschein – oder gegebenenfalls im Service-Heft erwähnt sein. Wann und mit welchem Kilometerstand hat er oder sie das Auto verkauft? Stimmen die Angaben des Verkäufers?
Gebrauchtwagen-Check und ein waches Auge sind gute Waffen gegen Betrüger
Ein probates Mittel, um sich vor Betrügern zu schützen, ist der sogenannte Gebrauchtwagen-Check, den sowohl Automobilclubs als auch Sachverständigenorganisationen anbieten. Die erfahrenen Experten erkennen Manipulationen meist recht schnell. Sollte der Verkäufer einem Gebrauchtwagen-Check nicht zustimmen, ist Argwohn angebracht. Auch das Auslesen des Fehler- und Wartungsintervall-Speichers des jeweiligen Fahrzeugs in einer Fachwerkstatt kann erhellende Erkenntnisse bringen.1
Last but not least sollten Sie beim Gebrauchtwagenkauf auch auf den Pflegezustand des Autos achten. Bei einem angeblich nur drei Jahre alten Gebrauchten mit rund 40.000 Kilometern auf dem Tacho, dessen Lenkrad und Pedale jedoch erkennbare Abnutzungserscheinungen aufweisen, könnte es sich um ein manipuliertes Fahrzeug handeln.
Ganz wichtig: Bestehen Sie beim Gebrauchtwagenkauf darauf, dass der Vertrag keine Formulierungen wie „Kilometerstand abgelesen“ oder „Kilometerstand laut Tacho“ enthält. Stattdessen sollte die „tatsächliche Laufleistung“ schriftlich festgehalten werden. Zur Abwicklung des Kaufs bietet sich daher die Verwendung eines Standard-Kaufvertrags an, die zum Beispiel zahlreiche Automobilclubs und Verbraucherzentralen zum kostenlosen Download anbieten.
1 Quelle: www.adac.de
2 Quelle: www.tuev-nord.de
(Stand 4/2021, Irrtümer vorbehalten)
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