Der vom Team Ollis Garage als Rennfahrzeug aufgebaute Dacia Logan ist der kleine, große Publikumsliebling auf der Nürburgring-Nordschleife. Der liebevoll „Logini“ genannte Wagen dreht trotz erheblicher Leistungsnachteile sehr erfolgreich seine Runden in der „Grünen Hölle“. Das unbestrittene Highlight bisher: 2021 kam der Dacia Logan beim berühmt-berüchtigten 24-Stunden-Rennen ins Ziel. Grund genug für die Zeitschrift sport auto, den „Logini“ im Tracktest gegen das Siegerfahrzeug von Manthey-Porsche antreten zu lassen.
Ein typischer Tag in der Eifel. Als die Rennautos über den Nürburgring geprügelt werden sollen, setzt leichter Regen ein. sport auto-Testredakteur Christian Gebhardt nimmt es gelassen. So richtig ernst nimmt den heutigen Tracktest sowieso niemand. Wie soll der kleine Dacia Logan (Neupreis 11.841 €) gegen den reinrassigen Rennwagen Porsche 911 GT3 R (546.210 €) bestehen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch erarbeitet sich das Renngerät des Teams Ollis Garage viel Respekt.
Die leidenschaftliche Mannschaft von Oliver Kriese hat in der Renault Werkstatt in Münster eine regelrechte Rakete mit Dacia Logo geschaffen. In der Front ist ein 2,0-Liter-Motor verbaut, der im Rennbetrieb rund 121 kW (165 PS) leistet. Das Fahrwerk ist für die harte Prüfung auf der Nordschleife optimiert, die Bremsen mit 280 Millimeter großen Scheiben versehen, um von Topspeed schnell den Anker werfen zu können. Im Innenraum ist ein Überrollbügel am Heck ein Flügel verbaut, ansonsten ist der günstige Logan nur wenig verändert.
Der kleine „Logini“ ist das Salz in der Nürburgring-Suppe
Der „Grello“ genannte Sieger-Porsche des Teams Manthey hat einen fetten Vierliter-Boxer im Heck. Dieses Aggregat leistet mehr als dreimal so viel wie der Motor im Dacia. Und trotzdem: Der „Logini“ braucht für die Runde auf der Kombination von Grand-Prix-Kurs und Nordschleife bei Weitem nicht die dreifache Zeit. Der Porsche jagt in 8:15 Minuten einmal durch die „Grüne Hölle“, der Dacia Logan braucht für die gleichen 25,378 Kilometer nur 3:30 Minuten mehr. Respekt!
Der „Logini“ ist mit großer Leidenschaft und Fachkenntnis zum Rennauto umgebaut, aber dennoch bleibt ein Makel, der nicht auszuräumen ist: Der Dacia erzeugt nahe der 200-km/h-Marke etwas Auftrieb, während der Porsche mit satten 390 Extra-Kilo auf die Fahrbahn gepresst wird. Das hilft in Kurven. Die Herren von Ollis Garage nehmen es mit Humor. „This Sticker adds 0,000245 Grams of Downforce“ steht auf dem Aufkleber am Heckflügel. Herrlich sympathisch diese Truppe.
Ja, der Dacia Logan mit der Startnummer 118 kommt nicht überall gut an. Das wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen. In vielen Kurven der berühmten Nordschleife ist der knuffige „Logini“ halt 80 km/h langsamer als die Topautos im Rennen. Während die Fans jubeln, klagen einige Profirennfahrer über eine „rollende Schikane“. Zu Unrecht, meint der Manthey-Porsche-Boss. „Wenn ein kleines Auto mit sportlichem Ehrgeiz vorbereitet wird, dann ist es das Salz in der Suppe“, wird Nicki Raeder in der sport auto (Ausgabe 04/2022) zitiert.
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(Stand 4/2022, Irrtümer vorbehalten)
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